Sterbebegleitung - und Das was ich daraus Gelernt habe
Was Angehörige und Du wissen sollten.
Mara
Sterbe- und Trauerbegleitung
Liebe Wegbegleiter!
Wie ich Sterben begleitete – und das Leben dabei besser verstehen lernte
Ich erinnere mich an einen späten Abend auf der Palliativstation.
Eine ältere Frau lag im Sterben, ihre Tochter saß seit Stunden an ihrem Bett. Es war ruhig. Kein Gespräch mehr, keine große Aufregung. Nur das regelmäßige Piepen der Überwachung, gedämpftes Licht und ein Raum voller Abschied.
Die Tochter hielt die Hand ihrer Mutter, streichelte sie sanft über den Arm. Als die Atmung flacher wurde, beugte sie sich vor und flüsterte leise: „Du darfst gehen. Wir schaffen das.“
Wenige Minuten später starb die Frau – ruhig, in Würde und in Nähe.
Diese Szene hat sich tief eingeprägt.
Nicht, weil sie besonders dramatisch war – sondern weil sie das Wesentliche zeigt:
Sterbebegleitung bedeutet nicht, alles zu sagen oder zu tun.
Es bedeutet, da zu sein – bewusst, achtsam, menschlich.
Was bedeutet es, jemanden beim Sterben zu begleiten?
Oft denken wir, es ginge darum, die richtigen Worte zu finden.
Oder zu wissen, wie man sich richtig verhält.
Doch in Wahrheit geht es um etwas anderes.
Nämlich darum, wirklich da zu sein.
In der Sterbebegleitung braucht es nicht viele Worte.
Es braucht Präsenz, Mitgefühl, ein offenes Herz und manchmal auch die Kraft, Stille auszuhalten.
Das kann eine liebevoll gehaltene Hand sein.
Ein geteiltes Lied.
Ein Lächeln – oder Tränen, die man gemeinsam fließen lässt.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, was Sterbebegleitung ausmacht, dann findest du hier eine kurze Einführung für Angehörige oder du wirfst einen Blick in meinen Onlinekurs zur Sterbebegleitung.
Was ich durch das Begleiten gelernt habe
Ich habe viele Menschen in ihren letzten Tagen, Stunden und Minuten begleitet.
Jeder Abschied war anders.
Und doch war jeder auf seine Weise voller Leben.
Was ich gelernt habe:
Dass Stille oft tröstlicher ist als jede Floskel.
Dass ein Blick mehr sagen kann als ein ganzer Satz.
Dass Menschen am Ende oft ganz klar wissen, was sie brauchen – wenn wir ihnen zuhören.
Und dass wir oft mehr loslassen müssen, als nur den geliebten Menschen selbst: Erwartungen, Schuld, Angst.
Wenn du dich fragst, wie du dich auf das Begleiten eines geliebten Menschen vorbereiten kannst, schau gern bei meinem Artikel „5 Dinge, die Angehörige über das Sterben wissen sollten“ vorbei.
Was Angehörige wissen sollten
Sterben ist ein Prozess.
Kein Moment, kein Punkt – sondern ein Weg.
Und als Angehörige, Freund:innen oder nahestehende Menschen sind wir Teil dieses Weges.
Was du wissen solltest:
Hören ist oft der letzte Sinn, der bleibt. Sprich liebevoll, auch wenn keine Antwort kommt. Mehr dazu hier.
Rituale geben Halt. Eine Kerze, ein Lieblingslied, ein gemeinsamer Moment in Stille – all das hilft.
Tränen sind erlaubt. Und Lächeln auch.
Selbstfürsorge ist kein Luxus. Du darfst Pausen machen. Du darfst dich stärken. Tipps dazu findest du in meinem Beitrag „Selbstfürsorge in der Begleitung“.
Lebensnah sterben heißt…
… nicht, dass der Tod leichter wird.
Aber dass wir ihm mit weniger Angst begegnen.
Dass wir Abschied gestalten – und nicht nur ertragen.
Dass wir uns erlauben, traurig und gleichzeitig dankbar zu sein.
Lebensnah sterben heißt:
Mit dem Herzen dabei sein.
Bis zuletzt.
Was du mitnehmen kannst:
- Du musst nichts perfekt machen.
- Du darfst einfach da sein.
- Du bist nicht allein.
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Dort teile ich regelmäßig kurze Gedanken, praktische Tipps und persönliche Einblicke rund um Sterben, Trauer und das Leben dazwischen.
Du begleitest jemanden und hast Fragen?
Ich bin Mara, Sterbe- und Trauerbegleiterin, und unterstütze Dich, An- und Zugehörige auf diesem Weg – mit Herz, Wissen und Raum für alles, was sein darf.
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